Erasmus+ Projektnummer: 2023-2-AT01-KA210-ADU-000170122
Einrichtungen der Erwachsenenbildung machen in ihrer Arbeit stets die Erfahrung, dass unsere Welt von kultureller Vielfalt geprägt ist. Gerade unsere europäischen Gesellschaften sind durch Migrationsbewegungen in den vergangenen
Jahrzehnten immer noch vielfältiger geworden. ie Einflüsse derselben reichen bis in ländliche Regionen hinein. Kulturelle Vielfalt stellt eine große Chance dar, aber auch eine Herausforderung, gerade im Hinlibkc der deutlich spürbaren Zunahme von xenophoben Tendenzen. Im Projekt steht die Auseinandersetzung mit Migrationsgeschichten im Mittelpunkt, wobei wir
uns der Verbindung von Österreich mit dem Balkan (den Länden des ehemaligen Jugoslawien, insbesondere Serbien)
interessiert. Wirtschaftliche Voraussetzungen haben ab den 1960er Jahren zu einer Wanderungsbewegung nach
Österreich geführt (sogenannte "Gastarbeiter"). Der Krieg in Jugoslawien hat schließlich zu einer verstärkten
Fluchtbewegung nach Österreich in den 1990er geführt. Die Biographien dieser Menschen möchten wir zum
Ausgangspunkt einer intensiven Auseinandersetzung mit dem Themen Zeitgeschichte und der kulturellen, sprachlichen und sozialen Vielfalt nehmen. Heute leben viele Nachkommen von Menschen aus Ex-Jugoslawien in Österreich, gerade auch in Vorarlberg.
Die Biographien von Migration betrachten wir als Teil des immateriellen Erbes unserer Länder und Regionen. Genauso
wichtig ist es aber auch, dieses Erbe in geeigneter Form an zukünftige Generationen zu vermitteln. Denn diese werden
eines Tages ebenfalls zu Entscheidungsträgerinnen und -trägern, die für die Bewahrung des kulturellen Erbes, aber auch
für die Themenbereiche wie Integration werden. Im Idealfall sollte es möglich sein, aus der Vergangenheit zu lernen.
Geschichten von Flucht und Migrationen können uns zu einem besseren Verständnis unserer Gesellschaften helfen. Das
Verständnis für die unterschiedlichen kulturellen, sozialen, religiösen und und ethnischen Traditionen halten wir ebenfalls für ausgesprochen wichtig. Dieses Verständnis soll durch die Auseinandersetzung mit regionalen Vergangenheiten und Traditionen sowie dem Austasch auf internationaler Ebene gefördert werden. Es sollen zunächst vor allem junge Menschen (bevorzugt mit sogenanntem Migrationshintergrund) dazu eingeladen werden, sich in ihrer jeweiligen Lebensumgebung der Geschichte von Migrationen auseinanderzusetzen. Dabei soll auf gesellschaftliche relevante Institutionen wie etwa Museen, Archive und Bibliotheken, aber auch auf NGOs wie migratnische Vereine zurückgegriffen werden. Mit der Teilnahme an dem Projekt wollten wir junge Menschen fördern, die herausfinden, inwiefern Migrationen zum Zustandekommen einer regionalen oder nationalen Gesellschaft beitragen. Gleichzeitig möchten wir einen wichtigen Beitrag zur Digitalisierung des kulturellen Erbes und damit zu dessen Bewahrung für die Zukunft leisten, in dem wir die Geschichte von Migrationen in dafür geeigneter Form sammeln.
Projektpartner: Kulturanova, Novi Sad (Serbien)